Sie ist die Diva, die „Grande Dame“ der Lindenstraße und nur wenige dürfen sie dutzen. Ihr ganzes Leben strebt sie nach Selbstverwirklichung und was sie will, muss groß sein. Isolde Pavarotti träumt von einer Bühnenkarriere, doch der Durchbruch will nicht gelingen. So fühlt sie sich als Künstlerin verkannt und sucht lange nach ihrem Platz im Leben, den sie schließlich an der Seite ihres Partners Bruno Skabowski findet.
Isolde Pavarotti wird am 26. November 1936 in Münster als Isolde Lensing geboren. Verheiratet ist die Friseurmeisterin zunächst mit Hubert Panowak, mit dem sie eine Wohnung in der Lindenstraße Nr. 3 bewohnt. Im Februar 1986 reist Hubert beruflich nach Kenia.
Isolde führt einen Friseursalon in der Lindenstraße Nr. 4. Dort beschäftigt sie die Friseurin und Freundin Bianca Guther und bildet Beate Flöter aus. Als das Haus, in dem sich der Salon befindet, verkauft werden soll, erwirbt sie die Immobilie zusammen mit der Familie Sarikakis, die in der Nachbarschaft das griechische Restaurant „Akropolis“ betreibt. Doch die gute Laune der frischgebackenen Hausbesitzerin wird schon bald getrübt: Im April 1987 erhält sie die Nachricht, dass Hubert in Afrika an einem Herzinfarkt gestorben ist (Folge 72).
Isolde trauert nicht sehr lange – sie und ihr untreuer Mann hatten sich nicht nur räumlich, sondern auch emotional distanziert. Von einem ausgiebigen Urlaub auf der italienischen Insel Ischia kommt Isolde im Juli 1988 nicht allein zurück: „Im Gepäck“ hat sie ihren neuen Lebensgefährten, den italienischen Pizza-Bäcker Enrico Pavarotti, den sie liebevoll ihren „Topolino“ nennt. Die beiden heiraten im November 1988. Isolde arbeitet weiter mit Beate im Friseursalon, Enrico mietet den Kiosk direkt auf der Lindenstraße und macht daraus eine Steh-Pizzeria
Im Laufe des Jahres beschließt die kunst- und kulturinteressierte Isolde, ihre Liebe zu Chansons zum Beruf zu machen. Bei der Renovierungsfeier des „Akropolis“ kann sie mit einer Gesangseinlage erstmals ihre divenhafte Extravaganz in der Lindenstraße ausleben (Folge 228).
Isolde findet großen Gefallen am Bühnenauftritt und komponiert nun eigene Lieder, die sie regelmäßig im „Akropolis“ präsentiert. Begleitet wird sie dabei von Nachbarin Berta Griese am Klavier, bald darauf auch von Bertas späterem Lebensgefährten Hajo Scholz auf dem Kontrabass. Derweil beginnt die Arbeit im Friseursalon Isolde zu langweilen, doch auf der Bühne, wo sie sich wohl fühlt, lässt die große Sangeskarriere auf sich warten.
Nachdem Isolde dennoch ihre erste Single aufgenommen hat, klettert der Song für kurze Zeit tatsächlich in die Hitparade. Isolde bekommt das Angebot, sowohl eine Langspielplatte aufzunehmen als auch auf Tournee zu gehen. Es stellt sich allerdings heraus, dass Enrico in großen Stückzahlen ihre Platten aufgekauft hat, um Isolde ein Erfolgserlebnis zu verschaffen. Nach anfänglicher Wut auf Enrico erkennt sie seinen Liebesbeweis und dankt ihm dafür.
Trotzdem beginnt die Tournee im April 1992 und wird ein voller Erfolg. Als die Pavarottis aber im Juni in die Lindenstraße zurückkehren, wird klar, dass das Show-Business an ihrer Beziehung nagt. Daher ist es Enrico ganz recht, als Isolde bekennt, dass sie für das Künstlerleben zu alt sei und beschließt, die Sangeskarriere an den Nagel zu hängen (Folge 357).
Doch schon bald bietet sich ihr ein neues glamouröses Angebot: Für eine Talk-Show im Fernsehen wird eine Moderatorin gesucht und Isolde bewirbt sich erfolgreich. Enrico – ohnehin sehr eifersüchtig – wird schon bald damit konfrontiert, dass seine Frau mit dem Produzenten der Sendung eine Affäre beginnt und flüchtet verletzt nach Ischia. Isolde packt bald die Reue. Sie schmeißt die Talk-Show, reist nach Ischia und holt sich ihren Mann zurück. Daran sind auch schon die nächsten Pläne geknüpft: Im Juni 1993 eröffnet das Paar in München das Edelrestaurant „Casarotti“ (Folge 392).
Wie schon im Salon schwingt die ehrgeizige Isolde auch im „Casarotti“ ein hartes Zepter. Mit Enricos italienischen Freunden, die er als Kellner angestellt hat und die Isolde lapidar „seine Mafia“ nennt, gerät sie regelmäßig aneinander. Doch das „Casarotti“ ist schnell in aller Munde. Bald ist es so erfolgreich, dass sich nicht nur Feinschmecker für das Restaurant interessieren: Echte Mafiosi erkennen darin eine Geldquelle und fordern „Schutzgeld“ von den Pavarottis (Folge 439).
Anfangs noch versuchen Enrico und Isolde, sich gegen die Erpresser zu wehren, aber mehrere Pläne, die Mafiosi abzuschütteln, scheitern kläglich. Als der psychische Druck zu groß wird, siegt schließlich die Angst. Enrico und Isolde zahlen von nun an erst stolze 500 DM, dann sogar 1000 DM pro Woche.
Das „Casarotti“ kann dennoch gehalten werden. Doch nicht lange und ein Problem ganz anderer Natur nagt an Isolde: Von mehreren Gästen im Restaurant wird sie älter eingeschätzt, als sie in Wahrheit ist – ein herber Schlag für die Frau, die so viel Wert auf ihre Schönheit legt. Im Oktober 1995 reist Isolde für mehrere Wochen in ein Sanatorium, wo sie dem Problem mit einer Schönheitsoperation entgegentritt.
In dieser Zeit schlägt das Schicksal brutal zu: Mit der Hochzeitsgesellschaft der Nachbarn Helga Beimer und Erich Schiller verunglückt Enrico auf einer Busfahrt und fällt ins Koma (Folge 521).
Isolde, die kurz danach von ihrer Schönheitsoperation genesen ist, ist trotz ihres tief sitzenden Schocks zum schnellen Handeln gezwungen. Sie holt Enricos Bruder Natale als Koch nach München, da sie allein das „Casarotti“ nicht führen kann. Natale kommt und hilft, doch was auf kurze Zeit angelegt ist, wird zum Geduldspiel, denn Enricos Zustand bessert sich auch nach zwei Operationen nicht. Im Juli 1996 wird ihm sogar ein Bein amputiert. Als sich weitere Amputationen abzeichnen, beschließt Isolde zusammen mit Natale, ihren Mann von dem quälenden Zustand zu erlösen: Sie schaltet die lebenserhaltenden Maschinen ab (Folge 556).
Natale reist kurz nach Enricos Tod zurück nach Italien, was bei Isolde erneut die Frage aufwirft, wer im „Casarotti“ kochen soll. Ihre Wahl fällt auf Starkoch Fausto Rossini. Doch mit der dominanten Isolde und dem temperamentvollen Fausto prallen zwei Diven aufeinander. Häufig kommt es zu Reibereien und Machtkämpfen. Isolde besteht als Inhaberin auf ihren Führungsanspruch. Fausto seinerseits weiß, dass Isolde von seinen Kochkünsten abhängig ist und versucht, aus der Situation Vorteile für sich selbst herauszuschlagen. Im Juli 1997 wachsen Isolde die Streitigkeiten über den Kopf und sie verpachtet das Restaurant (Folge 607).
Ohne Mann und Beschäftigung fällt die zeit ihres Lebens sehr aktive Frau in ein emotionales Loch. Einsam geworden trägt sie sich sogar kurze Zeit mit Selbstmordgedanken. Vergeblich versucht sie sich durch verschiedene Aktivitäten aus ihrer Depression zu befreien. Aus Frust verbringt sie sogar eine Liebesnacht mit Nachbar Egon Kling. Der ehemalige Hausmeister verehrt sie schon seit langer Zeit, spielt aber in Isoldes Träumen nicht die Spur einer Rolle.
Im November 1998 steht Fausto überraschend vor Isoldes Tür. Er will sie dafür gewinnen, das „Casarotti“ wieder mit ihm zusammen zu betreiben. Die Streitereien von früher hat Isolde zwar nicht vergessen, sie gibt seinem Drängen aber schließlich nach, winkt doch endlich wieder eine Herausforderung. Im August präsentiert sie gemeinsam mit Fausto das neu eröffnete Restaurant. Doch bei der geschäftlichen Beziehung allein bleibt es nicht: Die beiden beginnen – obwohl Fausto 24 Jahre jünger ist als Isolde – eine Affäre. Was Isolde nicht weiß: Die Gefühle des Italieners bestehen aus reiner Berechnung. Nebenbei hat er eine Liaison mit der viel jüngeren, 16-jährigen Marcella Varese, der Tochter seines Kellners Paolo.
Als Isolde davon erfährt, trennt sie sich wutentbrannt von ihrem Liebhaber. Enttäuscht entschließt sich die Geschäftsfrau, das „Casarotti“ endgültig zu schließen (Folge 808). Der hoch verschuldete Fausto, der auf Isoldes Geld und die Anstellung angewiesen ist, ist damit ruiniert. Aus Rache verwüstet er Isoldes Wohnung und lässt einen Schläger auf sie los. Als der aus Versehen nicht Isolde sondern Berta Griese verletzt, steht schon bald Fausto als Auftraggeber fest. Der wird im Dezember 2001 in seiner Wohnung gefunden, gesteht und wird von der Polizei verhaftet (Folge 839).
Wieder ohne Aufgabe und Beziehung trägt sich Isolde im Sommer 2002 mit dem Gedanken, die Lindenstraße in Richtung Ischia zu verlassen, wo sie ein Haus bauen oder kaufen will (Folge 864). Zeitgleich jedoch steht das Haus Lindenstraße Nr. 3 zum Verkauf, für das sich ein rechtsradikaler Verleger interessiert. Als Isolde von mehreren Mietern des Hauses gebeten wird, anstelle des Verlegers die Immobilie zu übernehmen, sagt sie zu und kauft das Haus für 1,5 Millionen Euro. Doch bald schon wird ihr klar, dass der Preis überhöht war, denn die Kellerwände erweisen sich als nass. Als Isolde außerdem erfährt, dass der ehemalige Hausbesitzer, der aalglatte Phil Seegers, den Gutachter bestochen hat, um den Preis in die Höhe zu treiben, spürt sie Beweise dafür auf. So gelingt es ihr, die hohen Sanierungskosten an Seegers weiterzugeben (Folge 895).
Im Mai 2003 lernt Isolde den galanten Wiener Lebemann Bruno Skabowski kennen, Vater der langjährigen Nachbarin Gabi Zenker. Langsam kommen er und Isolde sich näher. Brunos kulturelles Interesse, besonders seine Liebe zur Oper, lässt Isolde aufhorchen. Im November 2003 lädt sie ihn ein, für ein Wochenende mit ihr nach Mailand zu fahren. Doch noch bis zum Januar 2004 soll es dauern, bis sich zwischen beiden eine Beziehung entwickelt (Folge 946).
Bruno ist ein geheimnisvoller Mann, der weder von seiner Familie noch von Isolde leicht zu durchschauen ist. Isoldes Beziehung zu Bruno wird erstmals geprüft, als dieser nach einem Unfall Fahrerflucht begeht. Isolde ist dem seelischen Druck nicht gewachsen, da bei dem Unfall ein Mensch ums Leben gekommen ist und geht zur Polizei. Da sie Bruno dadurch ebenfalls zu einem Geständnis zwingt, fühlt der sich von ihr verraten und packt seine Sachen. Erst zwei Monate später, im Januar 2006, gelingt es beiden, sich zu versöhnen (Folge 1051).
Im Sommer erhält Isolde eine beängstigende Diagnose: Sie leidet an Hautkrebs. Doch Angst hat sie nicht nur vor der Krankheit und der bevorstehenden Behandlung, sondern auch vor dem Mitleid der Nachbarschaft. Deshalb geht sie zur Therapie ins entfernte westfälische Münster und verbittet sich jeglichen Besuch – auch von Bruno. Der soll in der Lindenstraße erzählen, sie befinde sich auf einer Kreuzfahrt. Als Isolde im Januar 2007 nach München zurückkehrt, wird ihr klar, dass Bruno die Lüge über die lange Zeit nicht aufrecht erhalten konnte. Also macht sie reinen Tisch und steht endlich vor Freunden und Nachbarn zu ihrer Krankheit (Folge 1103).
Im Sommer des gleichen Jahres geht sie mit ihrer extravaganten Lebenseinstellung ins Gericht, als sie sich um den Nachlass eines Botanik-Professors in ihrem Haus kümmert. Der offenbart nach seinem Tod einen Lebensstil, der von äußerster Bescheidenheit geprägt war. Das Leben des Professors beeindruckt und fasziniert Isolde derart, dass sie sich sogar dazu entschließt, im Alter von immerhin 70 Jahren ein Studium der Botanik aufzunehmen. Bruno fördert und unterstützt sie darin: Als Liebesbeweis schenkt er ihr sogar ein kleines Gewächshaus, das im Hinterhof aufgebaut wird. Die Konzentration auf das Studium wird jedoch schon bald gestört, als Isolde einem Geheimnis Brunos die Tür öffnet: seinem Sohn Bruno Büring (Folge 1129).
Bruno junior offenbart sofort soziale Störungen und Isolde kümmert sich um ihn, stößt damit aber bei Bruno senior auf Widerstand. Der hält seinen Sohn, zu dem er in den vergangenen 20 Jahren den Kontakt vermieden hatte, für eine tickende Zeitbombe. Der begabte Comic-Zeichner benötigt jedoch dringend finanzielle Unterstützung und vor allem einen Benimmkurs. Schnell quartiert Isolde ihn in eine leerstehende Wohnung in der Lindenstraße ein und vermittelt ihm ein Gespräch mit einem Verleger. Dafür verlangt sie jedoch, dass er sich bei ihr sozialer und kultureller Nachhilfestunden unterzieht. Ihre Beziehung mit Bruno senior wird dadurch komplizierter. Isolde erkennt und behauptet nämlich, Bruno juniors Defizite seien darauf zurückzuführen, dass es ihm all die Jahre an einer Vaterfigur gefehlt habe. Erst als der Junge im Herbst das Haus Nr. 3 verlässt und in ein Studentenwohnheim zieht, kann Bruno seine Beziehung zu Isolde zurechtrücken.
Doch mit Bruno juniors Auszug fangen die größten Sorgen um den Jungen erst an: Neben allen sozialen Problemen, die über ihn bekannt sind, wird eines bald überdeutlich: Er schlägt seine Freundin Sarah Ziegler, die er in der Lindenstraße kennen und lieben gelernt hat! Nachdem weder Sarah, noch deren Eltern, Isolde oder Bruno den aggressiven Jungen davon abhalten können, kommt es schließlich im Herbst 2008 zur Tragödie: In einem Streit mit Sarahs Mutter Anna Ziegler stürzt Bruno Büring von der Brüstung eines Hochhauses – und stirbt (Folge 1189).
Isolde und Bruno beschließen nach einigen Monaten der Trauer, Isoldes alten Traum wahr werden zu lassen und nach Ischia zu ziehen. Dort wollen sie sich zur Ruhe setzen.
Da Isolde in der Lindenstraße viel erlebt hat, fällt der Abschied alles andere als leicht. Ein glamouröser letzter Auftritt im „Akropolis“ hilft nur ein wenig über den Abschiedsschmerz hinweg, allerdings bieten sich ihr als Besitzerin des Hauses Lindenstraße Nr. 3 noch viele Möglichkeiten, die liebgewonnenen Freunde und Nachbarn wiederzusehen.
Quelle : http://www.lindenstrasse.de