Mal wieder wird über eine bei «Wer wird Millionär?» gestellte Frage diskutiert. Die angeblich richtige Antwort war möglicherweise falsch.
Das riecht nach Ärger: Ein aufmerksamer Zuschauer hat einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge einen Fehler bei «Wer wird Millionär?» entdeckt. Eine angeblich richtige Antwort entpuppte sich demnach als falsch.
In der Sendung vom 21. Oktober 2006 stellte Günther Jauch einer Kandidatin die 500.000-Euro-Frage und wollte wissen, welches Grimmsche Märchen mit der Erlaubnis, eine Maus zur Pelzkappe zu verarbeiten, endet. "Hänsel und Gretel", "Der Froschkönig", "Dornröschen" und "Aschenputtel" standen zur Auswahl. Die richtige Antwort lautete damals "Hänsel und Gretel", doch die Kandidatin entschied sich für die ihr sicheren 125.000 Euro.
Ein Offenbacher Märchenkenner hat nun jedoch herausgefunden, dass die Originalausgabe des Märchens aus dem Jahr 1812 mit dem Satz "Die Mutter aber war gestorben" endet - von einer Maus war also keine Rede. Diese Version sei erst später hinzugekommen und stehe längst nicht in allen Erscheinungen des Märchens. RTL stört das offenbar nur weniger: Zwar bedankte sich der Kölner Sender in einem Schreiben bei dem aufmerksamen Zuschauer, dass man die Kandidatin um einen möglichen Gewinn gebracht hat, wird dabei jedoch verschwiegen. "Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir unsererseits keine weitere Arbeitszeit in die Erörterung dieser Angelegenheit investieren wollen und können", heißt es laut "FAZ" in dem Brief weiter.
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Kandidat wegen einer falschen Antwort zum zweiten Mal antreten darf. Bereits zwei Kandidaten wurden aufgrund falscher Recherche noch einmal ins Studio eingeladen - angesichts von mehr als 600 Sendungen allerdings eine wahrlich geringe Zahl.