Julian Hagen ( Urs Villiger )
Folgen 1000 - 1177
Ein Schürzenjäger, ein Manipulierer, ein Bösewicht – all das trifft auf den Gastronom Julian Hagen zu, der im Januar 2005 nach München kommt und dort so manches Spiel mit den Bewohnern der Lindenstraße treibt. Vertrauen zu Menschen baut Julian lediglich auf, um es hinterher zu missbrauchen. Dabei liegt ihm fast jede Frau zu Füßen. Nur an der jungen Marcella beißt er sich die Zähne aus, die ebenso wie er den Balanceakt zwischen Spiel und Affäre beherrscht. Nachdem Julian sowohl persönlich als auch finanziell ruiniert ist, verschwindet er spurlos aus der Lindenstraße.
Im Januar 2005 kommt Julian Hagen erstmals in die Lindenstraße um das Team im griechischen Restaurant „Akropolis“ zu verstärken. Der Inhaber des Lokals, Vasily Sarikakis, benötigt dringend einen Aushilfskellner für eine große Hochzeitsfeier (Folge 1000). Doch dabei bleibt es nicht. Julian serviert den Lindensträßlern auch nach der Feier ihre Speisen und Getränke. Die weiblichen Gäste bekommen sogar noch mehr: Besonders für attraktive Frauen hält Julian stets sein schönstes Lächeln bereit...
Großes Interesse weckt bei dem Schürzenjäger die hübsche Friseurmeisterin Urszula Winicki, deren polnischer Akzent Julian nicht nur aufs äußerste verzückt, sondern auch seinen stark ausgebildeten Jagdtrieb herausfordert. Nicht auf den Mund gefallen besucht er sie in ihrem Salon und fordert danach dreist: „Ich will mit Ihnen schlafen!“
Den selbstbewussten Julian wundert es nicht einmal, dass die verlobte Urszula prompt auf seine Forderung eingeht (Folge 1011). Zwischen den beiden entwickelt sich eine handfeste Liaison über mehrere Wochen. Obwohl Urszula die Affäre des Öfteren ad acta legen will, kann Julian sie mit seinem Charme immer wieder für sich einnehmen.
Während seines Techtelmechtels mit Urszula bereitet es Julian größtes Vergnügen, abends ihren ahnungslosen Verlobten, Christian Brenner, im "Akropolis" zu bedienen und auf zynische Art und Weise mit ihm zu spielen. Als Urszula die Affäre endgültig für beendet erklärt, muss sich Julian in sein Schicksal fügen. Allerdings kann er sich von da an keinen zweideutigen Kommentar verkneifen, wenn er Urszula begegnet. Um sie zu ärgern, flirtet Julian auch noch demonstrativ mit ihrer 14-jährigen Tochter Irina (Folge 1022).
Julian macht seine Arbeit im „Akropolis“ gut, schließlich hat er sein Handwerk während einer Ausbildung zum Restaurantfachmann gelernt. Zu Reibereien kommt es trotzdem, als während Vasilys Abwesenheit dessen Patensohn Mikis das Restaurant führt. Mikis kommandiert "sein" Personal ungestüm herum, doch Julian lässt sich das nicht bieten. Den Kleinkrieg gewinnt Platzhirsch Julian: Nach einer heftigen Auseinandersetzung weist er Mikis nicht darauf hin, dass der einen falschen Termin für einen Großauftrag notiert hat. Die Feier wird so zur peinlichen Veranstaltung, nach der Mikis das Handtuch wirft (Folge 1030).
Als die Lindensträßlerin Franziska Brenner ihre Modekollektion öffentlich präsentieren will, bietet Julian ihr seine Hilfe an und schlägt das "Akropolis" als Veranstaltungsort vor. Während der Vorbereitungen auf das Event macht er allerdings auf seine Weise klar, dass er nicht aus purer Mildtätigkeit handelt. Der schönen Franzi steht Julian beim Probeankleiden plötzlich gegenüber, wie Gott ihn schuf und genießt die Situation merklich (Folge 1038). Franzi, ihrerseits mehr am weiblichen Geschlecht interessiert, lässt der Anblick des nackten Kellners jedoch völlig kalt. Als Julian sich auch weitere Anzüglichkeiten nicht verkneifen kann, wird er von der Studentin als Model entlassen.
"Akropolis"-Chef Vasily kehrt zurück und muss im Winter 2005 den Scheidungswunsch seiner Frau Mary hinnehmen. Dabei steht Julian ihm scheinbar freundschaftlich zur Seite. Bei Gesprächen mit Vasily hört er von Unterhaltsforderungen, die Mary an ihren Ehemann richtet. Julian fasst einen perfiden Plan. Er entfacht in Vasily Hassgefühle gegen Mary und als der Zorn des Griechen groß genug ist und er empfänglich für alles, was Mary schaden könnte, eröffnet Julian ihm süffisant seinen Plan: „Andere schaffen das doch auch. Die machen Schulden, lassen das Geld verschwinden...“
An dem Plan wird gefeilt. Schließlich nimmt Vasily eine Hypothek auf das „Akropolis“ auf und behauptet, die erhaltenen 180.000 Euro auf der Pferderennbahn verspielt zu haben (Folge 1049). Julian soll jedoch das Geld als Strohmann gewinnbringend anlegen. In der darauffolgenden Zeit manipuliert der Kellner aber auch gelegentlich heimlich an den Geräten im Restaurant herum, so dass bei Vasily der Eindruck entsteht, in Kürze viel investieren zu müssen. Als Julian wenig später berichtet, er habe eine Erbschaft gemacht und wolle sich in ein Restaurant einkaufen, bietet der ahnungslose Vasily ihm eine Beteiligung am „Akropolis“ an. So wird Julian im April 2006 zu 49 Prozent Teilhaber des griechischen Restaurants in der Lindenstraße.
Doch nur wenige Wochen später bekommt Julian ein verlockendes Angebot: Marcella Varese, die für ihren Vater das „Café Moorse“ führt, bietet ihm an, den Betrieb zu übernehmen. Stolz nimmt Julian zur Kenntnis, dass Marcella, die er "Sugar" nennt, von seinen Affären und seinen Machenschaften im "Akropolis" sehr beeindruckt ist. Im November 2006 übernimmt Julian das Café. Zwar tobt Vasily, Julian jedoch prophezeit Marcella: "Wir beide könnten noch eine Menge Spaß haben in dieser spießigen Straße!" (Folge 1094).
Mit Marcella versteht sich Julian gut, erobern kann er sie allerdings nicht. Als er im Dezember mit ihr wettet, er könne jede Frau verführen, geht sie darauf ein und wählt die verheiratete und biedere Ines Kling als „Opfer“. Julian willigt ein und sieht seine Chance gekommen: Als Wetteinsatz bestimmt er nämlich eine Liebesnacht mit Marcella (Folge 1096).
In den nächsten Wochen bekommt Julian immer schlechtere Laune, denn Ines zeigt sich gegenüber seinem Balzverhalten äußerst resistent. Auch ein besonders perfider Plan geht zunächst nicht auf: Julian gibt gegenüber der ehemaligen Komapatientin Ines vor, auch seine eigene kleine Schwester habe einst im Koma gelegen und sei dann verstorben. Mit dieser Geschichte erschleicht er sich jedoch "nur" das Vertrauen der "Café Bayer"-Verkäuferin. Der Misserfolg nagt an Julian, bis das Schicksal ihm schließlich zu Hilfe kommt. Ines und ihr Mann Olaf wünschen sich sehnlich ein Kind, Olaf ist jedoch zeugungsunfähig. Deshalb kommt eines Tages die Gejagte zum Jäger und bittet Julian um „Befruchtungshilfe“ (Folge 1108).
Julian willigt ein, verschweigt aber genüsslich, dass er wegen einer Sterilisation gar nicht zeugungsfähig ist. Trotzdem sieht er sich nun endlich die Wette mit Marcella gewinnen und in ihrem Bett landen. Die beurteilt das Ergebnis allerdings völlig anders: Sie verweigert Julian die Liebesnacht, schließlich hat nicht seine Verführungskunst, sondern Ines’ Verzweiflung zum Beischlaf geführt.
Genau wie einst Urszula muss nun auch Ines in den darauffolgenden Wochen Julians Scharfzüngigkeit und seinen Spott über sich ergehen lassen. Bei Marcella kann der Gastronom jedoch auch in Zukunft nicht landen, trotz aller Gefühle, die er ihr gegenüber beteuert.
Den ausbleibenden Erfolg bei der hübschen Italienerin wertet Julian als persönliche Niederlage und ist daher für einige Wochen gekränkt und mürrisch. Erst als er Urszulas Tochter Irina im Januar 2008 aus Neuseeland zurückkehren sieht, hebt die Aussicht auf ein neues Spiel seine Laune. Irinas Jungfräulichkeit soll ihm gehören! Julian hat darin plötzlich eine Aufgabe gefunden, die ihn voll und ganz erfüllt und mit Ehrgeiz und Hingabe macht er sich daran, Irina mit Komplimenten zu überhäufen.
Marcella, einst mit den Winickis familiär verbunden, will Irina schützen. Doch ihre dringende Bitte, die 17-Jährige zu verschonen, spornt Julian nur noch weiter an. Eigentlich selbst ein Meister auf dem Gebiet der Manipulation, wird Julian dieses Mal zum Opfer einer Intrige. Marcella weiß Irina nämlich nur auf sehr unkonventionelle Art zu helfen: Sie schreibt Olaf Kling einen anonymen Brief, in dem sie Ines' Seitensprung mit Julian verrät. Wütend stürmt der eifersüchtige Mann ins „Café Moorse“ und schlägt Julian mit einer Sektflasche bewusstlos (Folge 1158).
„Sugar, Du bist mir nicht gewachsen!“, sagt er zu Marcella, als er herausfindet, dass die hinter Olafs Attacke steckt. Freudig zieht Julian nun Richtung „Akropolis“, wo die Winicki-Brenners zu Tisch sitzen. Dort nimmt er unverblümt Platz und eröffnet Christian: „Ich hatte eine Affäre mit ihrer Frau“ - Julian gibt außerdem genüsslich Details über Urszulas Körper preis, die seine Behauptung untermauern.
Dass er die Beziehung zwischen Urszula und Christian damit empfindlich getroffen hat, bereitet Julian eine diebische Freude. Allerdings hält der Spaß nicht lange vor: Marcella schmeißt aus Protest noch am selben Tag das Handtuch im "Café Moorse" und heuert ausgerechnet bei Julians Erzfeind Vasily im „Akropolis“ an. Insgeheim versetzt das dem Macho einen Stich ins Herz.
Spielschulden bei einem Pornoregisseur lassen Julian im April mit einer nicht alltäglichen Bitte an den Lindensträßler Bruno Skabowski herantreten: Die vorübergehend leerstehende Wohnung von dessen Tochter Gabi möchte der Gastronom anmieten, um dort einen „romantischen Liebesfilm“ zu drehen und bietet Bruno dafür 1.000 Euro. Als die Filmcrew in die Lindenstraße Nr. 3 einrückt, spricht Julian in der Nachbarschaft sogar von einem „mit internationalen Stars besetzten Spielfilm“.
Doch einige Lindensträßler lassen sich nicht lange täuschen. Als Brunos Freund Hajo Scholz Julian vor besagter Wohnung zur Rede stellt, wird schnell klar, dass Scholz und die Hauptdarstellerin des Films sich nicht zum ersten Mal begegnen. Julian kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und verkündet Hajo, dass er dessen Bekanntschaft verrät, sollte der über seine Machenschaften plaudern. Doch Scholz lässt sich nicht erpressen und so muss das Team den Dreh des „Luststreifens“ abbrechen (Folge 1167). Für Julian wird die Lage dadurch noch schlimmer, denn nun muss er dem Regisseur obendrein die Kosten für den vermasselten Dreh bezahlen.
Julian rutscht nun immer tiefer in die Schuldenfalle und sucht verzweifelt nach einem Weg heraus. Vasily bietet er im Juni 2008 ein Spiel an, bei dem er ihm das „Café Moorse“ übergibt, sollte er verlieren, oder 15.000 Euro bekommt, sollte er gewinnen. Vasily geht auf den Deal ein, obwohl er weiß, dass Julian ihn über den Tisch ziehen will. Von Marcella erfährt er nämlich, dass in Julians Lokal bereits der „Kuckuck“ klebt.
Als Julian das Spiel verliert, versucht er noch, mit Vasilys Geldbeutel zu entkommen, doch der Grieche war vorsichtig und hatte lediglich Papierschnipsel eingesteckt (Folge 1177). Blamiert und ruiniert sucht Julian das Weite...
Quelle : http://www.lindenstrasse.de/lindenstrass...ex?openframeset