Anfang 2007 gab RTL bekannt, im Frühjahr eine neue tägliche Serie starten zu wollen. Keine typische Soap, sondern eine Ensemble-Serie, hieß es damals. Ein Sendeplatz wurde noch nicht kommuniziert. Quotenmeter.de hat nun erfahren, wann «Ahornallee» laufen soll.
Mitte Februar 2007 starteten in München die Dreharbeiten zur Ensemble-Serie «Ahornallee». Anders als die bisher bei RTL laufenden Soaps wird das Format aber nicht im Studio, sondern in einem repräsentativen Altbau in München gedreht. Spielen wird das Format allerdings in Düsseldorf. Dies soll für Authentizität sorgen. Im Januar 2007 bestätigte RTL einen Quotenmeter.de-Bericht aus dem Jahr 2006, in dem bereits über das neue Format geschrieben wurde. Ein genauer Sendeplatz stand damals noch nicht fest.
Wie Quotenmeter.de erfahren hat, entschied sich der Kölner Sender nun für den aktuell schwach laufenden Timeslot um 17.00 Uhr. Bis vergangenen Freitag war dort noch «Unsere erste gemeinsame Wohnung» zu sehen – nun folgen 28 Episoden der Doku-Serie «Unser Bauernhof – Familien auf dem Land». Wenn diese Folgen gelaufen sind, startet RTL am 16. April 2007 mit der neuen täglichen Serie. Geplant sind vorerst rund 220 Folgen.
Und darum geht es in der «Ahornallee»: „Wer sich in der Düsseldorfer Ahornallee eine Eigentumswohnung leisten kann, befindet sich eigentlich auf der Sonnenseite des Lebens. Doch der Schein trügt: Der Blick unters Dach des Hauses zeigt, dass Geld allein eben doch nicht glücklich macht. Im Mittelpunkt der Serie stehen so vor allem die Liebesgeschichten, Geheimnisse, Nöte und Wünsche der jugendlichen Hausbewohner“, schrieb der Kölner Sender in einer Pressemitteilung im Januar.
In den Hauptrollen sind unter anderem «Star Search»-Kandidatin Florence Joy Büttner, Claudia Neidig («Unter Uns»), Sascha Kekes, Julia Dellgrün und Ulrich Schmissat zu sehen.
Nach nur zwei Monaten verschwindet die tägliche Serie wieder aus dem Programm des Kölner Senders. Die durchweg schwachen Quoten gaben wohl den Ausschlag.
Am 16. April 2007 wollte RTL die schier endlose Serie von Programm-Flops auf dem 17.00 Uhr-Sendeplatz beenden. Jahrelang konnte die Renovierungssendung «Einsatz in vier Wänden» hervorragende Werte einfahren, doch nach und nach bröckelten Quoten ab. Mit der «Ahornallee» schickte der Kölner Sender seine nunmehr vierte tägliche Serie ins Rennen, doch die Quoten waren von Anfang an katastrophal.
So gut wie immer wurden nur einstellige Marktanteile in der Zielgruppe gemessen, ein Aufschwung war - wenn überhaupt - meist nur von kurzer Dauer und ohnehin sehr unauffällig. Kurz vor dem Start erklärte Tresor TV-Geschäftsführer Holger Roost-Macias, der sich für «Ahornallee» verantwortlich zeichnet, im Quotenmeter.de-Interview, dass eine gewisse Eingewöhnungszeit nötig sei.
"Ich mache mir aber keine Sorgen, denn ich weiß, dass RTL uns die Zeit geben wird, die wir brauchen," so Roost-Macias damals. Problematisch wäre es erst, wenn das Format selbst nach drei Monaten nicht laufe. Doch so viel Zeit wird RTL der Serie gar nicht mehr geben, denn schon am 15. Juni 2007 wird der Privatsender zum letzten Mal mit der «Ahornallee» auf Sendung gehen. Die Wiederholungen am Vormittag des Folgetages sind bereits seit dieser Woche nicht mehr zu sehen.
Und auch für den 17.00 Uhr-Termin hat RTL inzwischen einen Ersatz gefunden - wenngleich man in diesem Fall sicherlich von einer "Notlösung" sprechen kann. Ab dem 18. Juni 2007 zeigt RTL Wiederholungen der Comedyserie «Mein Leben & ich» mit Wolke Hegenbarth in der Hauptrolle.
Der Blick auf den Verlauf der «Ahornallee»-Quoten zeigt deutlich, weshalb RTL nun offensichtlich überstürzt handeln musste. Die 25 bislang gezeigten Episoden wurden von gerade mal 690.000 Zuschauern gesehen, was beim Gesamtpublikum einen Marktanteil von 6,4 Prozent zur Folge hatte. In der wichtigen Zielgruppe reichten 0,35 Millionen 14- bis 49-Jährige für lediglich 8,5 Prozent. Im laufenden Fernsehjahr liegt der Schnitt von RTL hingegen bei 15,7 Prozent. Nur zwei Mal konnte seit dem Start der Serie die 10-Prozent-Hürde übersprungen werden - ein Hoffen auf Besserung wäre wohl verlorene Zeit.