Nachdem Rory die Elite-Universität Yale verlassen hat, um sich über ihre weiteren Zukunftspläne klar zu werden, erhält sie dank der Beziehungen ihrer Großmutter Emily einen Job bei einer Organisation namens "Daughters of the American Revolution", kurz DAR. Da sich die Autoren der Serie "Gilmore Girls" schon viele verrückte Dinge ausgedacht haben (man muss sich nur Kirk ansehen *g*), könnte man meinen, die DAR sei auch wieder so eine seltsame Erfindung, doch von wegen: die "Daughters of the American Revolution" gibt es tatsächlich und das bereits seit 1890!
Auch in der Welt der Gilmore Girls taucht die DAR nicht erst in der 6. Staffel, in der Rory für diese Organisation zu arbeiten beginnt, auf, sondern spielt schon vorher eine Rolle, allerdings wurde "Daughters of the American Revolution" in der deutschen Synchronisation zunächst immer mit "Patriotischer Frauenverein" übersetzt. Wir erinnern uns, dass Rorys Debütantinnenball in der zweiten Staffel vom "Patriotischen Frauenverein", sprich also von den "Daughters of the American Revolution", organisiert wurde. Emily scheint schon seit vielen Jahren Mitglied dieser Organisation zu sein und auch Rory tritt ihr bei, um den Job dort zu erhalten.
Werfen wir einfach mal einen Blick auf die echten "Daughters of the American Revolution".
God, Home and CountryDie "Daughters of the American Revolution" haben es sich zum Ziel gemacht, Patriotismus zu fördern und Geschichtsbewusstsein zu erhalten. Das offizielle Motto der DAR lautet dementsprechend auch God, Home and Country, zu Deutsch Gott, Heim und Vaterland. Man denke also an Einigkeit und Recht und Freiheit für das... Hoppla, falsches Land. Natürlich dreht sich bei den "Daughters of the American Revolution" alles um die USA, deren Werte und Geschichte erhalten werden sollen.
Die ersten Niederlassungen der DAR entstanden 1890. Mittlerweile besitzt die DAR Geschäftsstellen in zahlreichen amerikanischen Bundesstaaten, aber auch im Ausland, wie z.B. in Australien, Kanada, Frankreich, Italien, England, Spanien, Japan und... Deutschland. Da ich natürlich vollkommen unpolitisch bin, enthalte ich mich jedes Kommentars, aber ich frage mich, wann wohl die erste DAR-Zentrale im Irak eröffnet wird...
"Sind Sie eine Patriotin?"Als Rory für die DAR zu arbeiten beginnt, befasst sie sich mit den Anträgen potentieller Mitglieder und muss dabei prüfen, ob die Bewerberinnen echte Patriotinnen sind. Aber was sind in den Augen der "Daughters of the American Revolution" echte Patriotinnen? Um in der Organisation aufgenommen zu werden, muss man eine Frau von mindestens 18 Jahren sein, die natürlich die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt und in direkter Blutlinie auf Vorfahren zurückgeht, die dabei mitgeholfen haben, im 18. Jahrhundert die Unabhängigkeit der USA von Großbritannien zu erreichen. Klingt komisch, ist aber so.
Im Klartext heißt dies, dass die Möchtegern-Patriotin nachweisen muss, dass sie Vorfahren hat, die entweder a) die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten vom 4. Juli 1776 mit unterzeichnet haben, b) Soldaten im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) waren, c) der damaligen amerikanischen Regierung angehörten oder d) an der legendären Boston Tea Party vom 16. Dezember 1773, einem Widerstandsakt gegen Großbritannien, beteiligt waren. Die Nachfahrin einer Krankenschwester oder eines Arztes zu sein, die nachweislich Soldaten des Unabhängigkeitskrieges behandelt haben, oder von einem Geschäftsmann abzustammen, der den Unabhängigkeitskrieg materiell unterstützt hat, zählt auch. Entscheidend ist dabei jedoch allein die Blutlinie, wenn man von einer Familie mit passenden Vorfahren adoptiert wurde, gilt dies nicht. Wieder enthalte ich mich jedes kritischen Kommentars, aber wer gerade nichts anderes zu tun hat, kann ja mal raten, welche Hautfarbe 99,9999 Prozent der "Daughters of the American Revolution" haben.
Letztlich bleibt mir zum Abschluss dieses kleinen Artikels nur zu gestehen, dass ich niemals bei den "Daughters of the American Revolution" aufgenommen werde. Während tapfere amerikanische Patrioten im Unabhängigkeitskrieg ein paar Briten umgesäbelt haben, waren meine Vorfahren vermutlich gerade dabei, irgendwo im heutigen Polen Getreide anzubauen. Ja, ich gebe es zu, meine Vorfahren waren nichts weiter als schlesische Kleinbauern, aber ich bin verdammt stolz darauf *g*.
Quelle:myfanbase