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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 288 mal aufgerufen
 Krimi (Serien und Filme)
KleeneCaro Offline

*Staatsanwalt*

Beiträge: 13.441

21.05.2007 20:59
Mord im Orient-Expreß Zitat · Antworten


Der Film spielt in den 1930ern im Orient-Express, der auf jugoslawischem Gebiet im Schnee stecken geblieben ist. Die Hauptfigur, der zufällig im Zug befindliche belgische Detektiv Hercule Poirot, untersucht den Mord an einem Amerikaner namens Ratchett, der in seinem Schlafwagenabteil mit zwölf Messerstichen ermordet aufgefunden wurde. Poirot führt eine Reihe von Untersuchungen und Verhören durch, wobei sich zeigt, dass Ratchett Jahre zuvor Drahtzieher der Entführung eines Kindes war. Poirot präsentiert am Schluss zwei mögliche Lösungen: Entweder wurde der Amerikaner von einem in den Zug eingedrungenen Unbekannten getötet, der sich die Uniform eines Zugbegleiters zunutze gemacht hatte oder von den übrigen Reisenden erstochen, die alle eine Beziehung zum Entführungsfall aufweisen. Man einigt sich schließlich darauf, der jugoslawischen Polizei die erste, einfachere Lösung zu präsentieren.

Bemerkenswert ist die ausnahmslos hochkarätige Starbesetzung. Albert Finney als Hercule Poirot bemüht sich – etwa im Unterschied zu Peter Ustinov, der den Poirot in anderen Filmen verkörpert hat – um eine sehr authentische, an die literarische Vorlage angepasste Darstellung, die die Figur nicht ironisiert, sondern ernst nimmt. Finney zeigt einen eitlen, auf sein äußeres Erscheinungsbild bedachten Menschen mit pomadisiertem, dunklem Haar, sorgfältig getrimmtem Schnurrbart und leicht übertriebenen, quasi südländischen Verhaltensweisen.

Sidney Lumet belässt es nicht dabei, den Kriminalroman zu illustrieren. Er rekonstruiert die Zeit, in der der Film angesiedelt ist und liefert einen sehr atmosphärischen Film, wobei er präzise die Charaktere zeichnet. Vor allem jedoch interessiert sich Lumet dafür, inwieweit die Vergangenheit auf der Gegenwart lastet. Lumet schildert Traumata, die nur durch einen Mord getilgt werden können, erzählt von der Unfähigkeit, vergeben oder vergessen zu können. In einer schneebedeckten Umgebung situiert Lumet eine kleine, abgeschlossene Welt, die jedoch nicht idyllisch ist, sondern gezeichnet von Schuld und Selbstvorwürfen. Wenn am Ende die bequemere, aber zugleich unwahrscheinlichere Lösung für den Mordfall gewählt wird, entspricht dies der Unmöglichkeit, angesichts des Vorgefallenen eine adäquate juristische Entsprechung für die Taten zu finden. So weitet Lumet den Kriminalfilm zum Psychothriller.




Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Mord_im_Ori...3%9F_%28Film%29

lion01 ( Gast )
Beiträge:

23.05.2007 18:43
#2 RE: Mord im Orient-Expreß Zitat · Antworten

Vielen, lieben Dank, dass du dir so große Mühe mit dem Nachforschungen gibst. "Mord im Orient-Express" zählt zu meinen Lieblingsfilmen. Nur schade, dass die Rolle des Inspektors nicht von Sir Peter Ustinov gespielt wird. Der hätte es noch spannender werden lassen.

lion01

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