Sam Eisenstein wurde am 26. November 1972 in Mönchengladbach geboren. Im Jahr 1996 arbeitete er als Stuntman für die RTL-Actionserie "Alarm für Cobra 11", zwei Jahre später absolvierte er eine Schauspielausbildung, der im Anschluss verschiedene Theater- und Kurzfilmprojekte folgten.
Im Jahr 2003 spielte Sam für zwei Jahre in der Serie "Verbotene Liebe" mit und stand im Theater „wegen der Ehre“ FwT-Köln auf der Bühne. Bei "Alles was zählt" stieg er zunächst in einer Nebenrolle ein, die zwischenzeitlich zu einer Hauptrolle ausgebaut wurde.


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Interview mit Sam Eisenstein





Sam Eisenstein spielt Deniz’ Vater und Kneipenwirt Marian Öztürk. Mit seinem Sohnemann - vor allem mit dessen Homosexualität - hat Marian so seine liebe Not. Wir haben Sam über seine Rolle und auch über Privates befragt.

Sam, du spielst bei „Alles was zählt“ den Vater eines anstrengenden Teenager-Sohnes. Kannst du dich gut in Marians Sorgen und Nöte hineinversetzen oder ist dir das eher fremd?
Ja, ich kann mich sehr gut in Marians Sorgen und Nöte hineinversetzen. Auch ich war mal ein Teenager und weiß, was ich meinen Eltern damals alles zugemutet habe. Heute ist es schön, zurückzublicken und zu erkennen, dass man `ne Menge an Weißheit dazu gewonnen hat. Leider wird man nie etwas gegen Generationskonflikte machen können...
Ich glaube, am einfachsten ist es für Eltern, sich noch mal vor Augen zu führen, was man selbst für `ne Scheiße in dieser Zeit gebaut hat. Erstens hält die Erinnerung an diese Zeit jung - mich jedenfalls. Und zweitens begibt man sich damit auf eine ehrliche Weise auf den gleichen Status der Kinder, was das Durchkommunizieren von Problemen wesentlich vereinfacht.


Marian hat anfangs Probleme damit, dass sein Sohn schwul ist. Wie würde es dir in seiner Situation gehen?
Zwar bin ich ein weltoffener Mensch, aber ehrlich gesagt, hätte ich meine Probleme damit. Ich habe einige schwule Freunde, die ich wirklich sehr mag und die bei mir ein- und ausgehen, aber in Punkto Sexualität hört es bei mir auf. Ich bin nun mal für Frauen gemacht. Leider verstehe ich immer noch nicht ganz, was Frauen wirklich wollen, aber ich bin nun seit acht Jahren dabei, „venusisch“ zu lernen. Ich kann es bei Weitem noch nicht fließend, aber vielleicht fragst du mich in - sagen wir mal - fünfzig Jahren noch mal.


Marian ist ein sensibler und leidenschaftlicher Mann, der bei seinem Sohn aber auch schon mal mit der Faust auf den Tisch haut. Hast du privat Ähnlichkeiten mit deiner Rolle?
Nette Frage! Jeder, der sensibel und leidenschaftlich ist, muss aus Prinzip schon mal auf den Tisch hauen. Ob ich nun Ähnlichkeiten mit der Rolle habe? Natürlich bin ich sensibel, Baby! Und frag nicht wie leidenschaftlich, Honey!


Hättest du auch mal Lust darauf, eine eigene Kneipe zu haben?
Gastronomie? Nein, danke! Ich bin eher der Patient vor der Theke. Obwohl - hat Johnny Depp den „Viper Room“ auf dem Sunset noch? Da war ich mal drin, 1996, kurz nachdem River Phoenix dort verstarb. So was wäre cool – aber nur als Teilhaber.


Wie verstehst du dich mit deiner Hauptdrehpartnern Regine und Igor?
Ich verstehe mich grundsätzlich mit allen Drehpartnern gut. Absolut! Und das meine ich wirklich ehrlich!


Du bist gebürtiger Mönchengladbacher. Woher kommt dein fremdländischer Einschlag?
Sorry, ich tue mich auf Grund der menschlichen Geschichte sehr schwer mit Staatsbürgerschaften. Ich bin ein zerrissenes Individuum, was ich wiederum sehr gut finde, denn es macht mich offen und frei. Nenn mich einfach „Erdenbürger“.


Du hattest früher als Stuntman für die RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ gearbeitet. War das ein gefährlicher Job? Ist dir dabei einmal etwas zugestoßen?
Hab ich die Frage richtig verstanden? Ob das ein gefährlicher Job ist? Diese Frage brauche ich nicht wirklich zu beantworten, oder? 1997 habe ich mal kurz den Löffel abgegeben, aber mich dann doch schnell wieder dazu entschlossen, die Menschheit mit meinem Dasein zu ärgern. Dann allerdings als Schauspieler.


Du magst Oldtimer. Fährst du auch selber einen?
Klassiker haben etwas Unsterbliches. Sie haben Charakter, der über die Jahre gereift ist. Ich stehe einfach auf alte, bewährte Sachen und deshalb kann ich meinen 72er Spider auch mein Eigen nennen – ist übrigens mein Baujahr :-). Nur technisch sind sie leider nicht immer die zuverlässigsten :-(.

Quelle: http://www.rtl.de/alleswaszaehlt/awz_950188.php?